Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung finden

In meinen Yogastunden und auch im Frauentempel geht es gerade um die fünf Elemente aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es macht mir und auch den Teilnehmern große Freude sie in Verbindung mit Yoga und FrauSein zu erforschen.

Neulich ging es um den Ausgleich zwischen Spannung und Entspannung und den schonenden Umgang mit den eigenen Ressourcen, was laut TCM in Zusammenhang mit den Organen Blase und Niere steht. Ich glaube, dass die meisten von uns, die mit beiden Beinen im Berufsleben stehen, immer wieder mit diesen Themen konfrontiert werden.

Wir alle wissen, dass unsere Leistungsgesellschaft immer mehr Leistung von uns erwartet und sich entsprechend Druck von außen vergrößert. Damit nicht genug, schaffen wir uns dann noch Druck von innen angesichts der Erwartungen. Auch ich kenne dieses Thema sehr gut und je länger ich im Berufsleben stehe, desto mehr kann ich beobachten, wie mir der Ausgleich zwischen Spannung und Entspannung wirklich schwer fällt. Entweder bin ich Workoholic und im Arbeitsrausch, oder ich schlaffe total ab und mir fehlt die Motivation.

Viele von uns kennen bestimmt auch den Klassiker, dass wir, sobald wir Urlaub haben, erstmal krank werden. Was zeigt uns das? Dass wir wahrscheinlich vorher über unsere Grenzen der Leistungsfähigkeit gegangen sind und unsere Ressourcen überbeansprucht haben, so dass der Körper, sobald er eine Pause hat, nur mit Krankheit reagieren kann. Leider erlauben viele heute ihrem Körper gar nicht mehr krank zu sein und nehmen im Krankheitsfall chemische Medikamente, die die Krankheit schnell ausmerzen. Allerdings ist Krankheit oft ein Zeichen vom Körper, dass er diese Pause jetzt braucht. Außerdem erlaubt Krankheit auch mal wieder nach innen zu gehen, wozu wir im Alltag oft viel zu wenig Zeit haben.

Ich versuche gerade einen ausgeglichenen Umgang mit Arbeit zu finden und mir oft genug Pausen zu nehmen und Urlaub zu gönnen. Manchmal ist da dann aber diese Stimme, die sagt: „Das hast du dir jetzt doch gar nicht verdient!“ Diese Stimme, die in unserer fleißigen deutschen Kultur wahrscheinlich in vielen von uns tief drinnen sitzt, schon über Generationen hinweg. Denn nur, wenn man genug geschafft hat, darf man sich was gönnen. Schließlich haben wir ja auch nach dem Krieg und der gewaltigen Zerstörung den erfolgreichen Wiederaufbau geschafft. Das ist bestimmt eine große Errungenschaft, allerdings ist in dieser Zeit – wie auch während dem Krieg – unseren Frauen die Weiblichkeit verloren gegangen.

Andere Kulturen sind da milder mit sich und sitzen gern mal Nachmittags in der Sonne auf dem Dorfplatz oder erlauben sich eine ausgedehnte Mittagspause.

Ja, unsere kulturelle Prägung ist schon groß, und ebenso das, was wir an Glaubenssätzen von unseren Ahnen mitbekommen haben.

Letzten Herbst, als ich merkte, dass ich kurz vorm Ausbrennen war, schraubte ich viele Dinge runter. Als es dann im Sommer immer noch nicht besser war mit der inneren Erschöpfung, machte ich einfach mal fünf Wochen lang fast gar nichts, außer wandern, schwimmen und so. Jetzt habe ich wieder viel mehr Energie für meine Projekte. Wär ja auch schade sonst, da ich ja das arbeite, was mir großen Spass macht. Aber manchmal ist da immer noch diese Stimme: „Du musst mehr machen!“, sagt sie. Aber seitdem ich von diesem dauernden hohen Stresslevel runter bin, zieht es mich nicht wieder dort hin. Auch wenn es sich manchmal noch ungewohnt anfühlt.

Meine Blase und Nieren danken es mir. Zum einen mit weniger Rückenschmerzen, weniger Schmerzen im allgemeinen, weniger nachts Wasser lassen müssen, mehr Energie zur freien Verfügung!

Ich berate dich gern, wie du zu mehr Entspannung und Wohlbefinden kommen, Glaubenssätze überwinden und auch wirklich das beruflich umsetzen kannst, was dir Freude bringt – bei meinen Behandlungen, bei einer Yogaeinzelstunde oder beim Coaching.